Dienstag, 3. April 2018

Niser og sei (Schweinswale und Seelachs)

Heute sollte Stian von der Versicherung anrufen. Ich habe gestern  Abend noch eine Nachricht über den Schadensbericht bekommen, aber leider verstehe ich nicht alles und es geht daraus auch nicht hervor, ob bzw. wann was bezahlt wird. Das Thema mit den gefrorenen Fundamenten ist der Versicherung übrigens noch gar nicht bekannt. Er meldet sich aber nicht, obwohl ich seinen Kollegen um Rückruf gebeten habe.
Mein Haus spricht mit mir. Immer häufiger knackst es jetzt an diversen Ecken. Ich kenne das, es ist für ein Blockhaus normal. In diesem Fall aber glaube ich, dass es an den arbeitenden Fundamenten liegt. Taut der Boden etwa? Woran ich das bemerke? Türen, die ich letzte Woche eingestellt habe, klemmen schon wieder. Na, wir werden sehen, wie die Geschichte weitergeht.

Das Meer liegt leicht bewegt in der Mittagssonne. Die Luft ist kalt, aber die Sonne hat schon Kraft. Kein Plätschern ist zu hören, aber die Wasseroberfläche ist dennoch nicht ganz glatt.
Ich habe die Elektrik im Wohnzimmer fertiggestellt - der Stromkreis war zwar fertig, aber noch nicht an den Verteilerkasten angeschlossen. Das wäre jetzt also auch erledigt.
In der Küche gibt es noch einiges Verbesserungspotenzial - sowohl an der der Elektrik, als auch am Abwasser und den Stauräumen. Anfangen? Na gut - erstmal die Elektrik, da bin ich ja schon gut in Fahrt. Außerdem bin ich mit Holz und Sägen im Moment nur suboptimal ausgestattet.

Endlich - nach 16 Uhr bin ich soweit, daß ich mir frei gönnen kann. Evenestangen ich komme! Fische? Es ist so "warm", daß ich unterm Norwegerpullover nur ein T-shirt trage, keine Jacke. Jedoch Mütze und Handschuhe. Kein Wind heute. Ich suche mir ein schönes Plätzchen zum angeln bzw. zum Köder baden. Es ist totenstill. nicht mal Wellen plätschern gegen die Klippen. Das Meer liegt ganz ölig zu meinen Füßen. Und da ist es! Das Schnaufen meiner Freunde der Wale. Sie kommen von den Lofoten den Fjord herein, der hier sehr eng ist. Darum sind sie ziemlich nah. ich bin wieder mal hin und weg. Man kann zwar nie viel sehen, aber dennoch luge ich immer nach den schwarz glänzenden Rücken Ausschau. Sie schwimmen in den Fjord hinein, dann sind sie verschwunden.
Das Schnellboot kommt von Kjeldebotn herüber und holt wohl ein paar Leute ab. Das Flugzeug, das sie gebracht hat, startet schon wieder und fliegt direkt drüber hinweg. Lange nachdem das Boot im Hafen festgemacht hat schwappen die Wellen bis zu mir heran. Man könnte meinen, es wäre ein Tanker vorbeigefahren, dabei war es nur ein mickriges kleines Bootchen.


Als das Wasser wieder ruhig ist, sehe ich viele klein Bläschen in der Bucht. Das wir ein Schwarm Fische sein. Ja - es beißt einer! Der hat tatsächlich meinen Köder geschluckt! Ein mittelgroßer Seelachs (muss zu Hause nachschauen, ob das stimmt) ist es diesmal. Freut mich! Ein wenig mache ich noch weiter und da verfängt sich ein Mini-Seelachs in meiner Angelschnur. Immerhin so fest, daß er mit bis an Land gezogen wird. Netter "Beifang".
Schön - meine Wal-Freunde kommen zurück und spielen noch ein wenig vor der Landzunge. Als sie verschwunden sind, breche ich auch auf.
Ich möchte nochmal bei Randi reinschauen. Sie freut sich und wir radebrechen ein wenig. Leider habe ich mein Mitbringsel vergessen, mach ich halt dann nächstes Mal. Randi lobt mein schreckliches norwegisch. Immerhin verstehe ich doch schon, worum es in etwa geht. Es ist schon spät und ich möchte heimfahren, bevor die Sonne ganz verschwindet; dann wird es sicher kalt. Viola kommt aber grade noch und da frage ich ganz hinterlistig, ob sie vielleicht am Freitag arbeiten muss (sie arbeitet am Flughafen). Nein, sie hat frei. Aber ich bekommen trotzdem mein Taxi-Angebot. Freitag um 5:30 Uhr wird sie oder Viggo mich abholen. Hat geklappt!

Die Sonne ist gerade (ca. 19:30 Uhr) hinter den Bergen verschwunden, taucht aber die schneebedeckten Berge auf der anderen Fjordseite in rosarotes Licht, das sich dann im glatten Wasser spiegelt. Wow - ist das ein herrlicher Anblick! Das denkt sich sicher auch der Seeadler, der auf einer Klippe entspannt.



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